Der erste Tag vom Rest vom Leben
In den nächsten Tagen feiern wir wieder das Fest der Geburt Jesu Christi. Geburt heißt immer auch, dass Leben neu beginnt. Deswegen ist Heiligabend für mich auch immer wieder ein Neuanfang. Eine Chance, nach vorne zu schauen und dem Geheimnis von Jesus Christus und seiner Botschaft in unserem Leben wieder mehr Bedeutung zu geben. Da denke ich an den Streit mit meiner Frau und das offene Gespräch, dass es mir leidtut. Da fallen mir die Verstorbenen ein, die uns gerade an Weihnachten besonders fehlen. Dankbar bleiben sie im Herzen und sind jetzt bei Gott. Da blicke ich auf einige berufliche Projekte und den Wunsch, im kommenden Jahr Neues auszuprobieren. Da wäre ich gerne mutiger, um dem zu trauen, was in mir lebt.
„Heute ist der erste Tag vom Rest des Lebens”, hat einmal der verstorbene Bischof von Limburg Franz Kamphaus gesagt. Was wird noch kommen? Ein erster Tag hat auch etwas Spannendes und führt uns zu einer Hoffnung auf ein besseres Leben.
Spannen wir einen Bogen über die Lebens- und Glaubensgeschichten von Jesus, seinen zwölf Jüngern und seinen Anhängerinnen. Sie sind gemeinsam durch Palästina gezogen und haben das Reich Gottes auf Erden verkündet. Ihre Zuversicht, ihre Hoffnung, ihre Sehnsucht nach Frieden, trotz der Anwesenheit der römischen Besatzer, waren größer als ihre Wirklichkeit. All das haben wir vor Augen, wenn wir an Weihnachten die Geburt dieses Kindes feiern.
Wie ist es mit Ihrem Leben? Wann fangen Sie neu an und trauen der Hoffnung auf ein gelingendes Leben, das jetzt schon in Ihnen beginnt?
Bewusst den eigenen Blick nach vorne zu richten und die eigenen Wünsche nach Gemeinschaft und Erfolg sich vor Augen zu führen, schenkt uns Zuversicht. Nehmen wir uns diese Zeit an Weihnachten und richten uns neu aus.
Wir dürfen immer wieder neu beginnen.
Roland Hinzmann, Pastoralreferent im Pastoralen Raum Bernkastel-Kues