Lösnich:Kirche St. Vitus
Am 15. Juni wird der Veitstag gefeiert, das Patronatsfest des heiligen Vitus, der als Märtyrer starb und als einer der 14 Nothelfer verehrt wird. Mit der Kirche in Lösnich gibt es einen Sakralbau in unserem Pastoralen Raum, der das Patronat St. Vitus trägt. Der Weinort Lösnich liegt in der nordwestlichen Ecke unseres Pastoralen Raumes; der nächste moselabwärts gelegene Ort Kinheim mit seinem gleich hinter Lösnich gelegenen Ortsteil Kindel gehört zur Pfarrei Mittlere Mosel, die zum Pastoralen Raum Wittlich gehört.
Eine Kirche zu Lösnich wurde bereits nach 1066 in der Kunolegende (vgl. das entsprechende Bild) erwähnt; mehr dazu auch im Eintrag zur Friedhofskapelle St. Cuno in Morbach-Morscheid. Zuerst war Lösnich wohl Filiale von Rachtig, später war es umgekehrt, ab der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts war Rachtig wieder Pfarrsitz und Lösnich die Filiale, bis zur Selbständigkeit als Pfarrei Lösnich ab den 1820er Jahren.
Der Vorgängerbau der heutigen Kirche war 1638/39 an einen Kirchturm vom Jahr 1604 angebaut worden. Nach der Fertigstellung der neuen Kirche 1879/80 brach man den alten Bau bis auf den Chor ab. Der einjochige kreuzgewölbte Bau mit fünfseitigem Chorschluss dient heute als Friedhofskapelle. Vielleicht stammt er noch aus dem 15. Jahrhundert - 1638/39 (s.o.) wurde er neu gewölbt.
Die Pfarreihomepage schreibt zur heutigen Kirche:
"Die heutige Pfarrkirche wurde 1879/80 von Kommunalbaumeister Heinrich Bruck aus Wittlich erbaut. Es ist ein neugotischer Bau: Gewölbter Saal mit eingezogenem Chor und schlankem giebelbekröntem Westturm.
Der barocke Hochaltar enthält im Aufbau über dem Tabernakel vier gedrehte Säulen. Zwischen ihnen eine sehr ausdrucksvolle Kreuzigungsgruppe. Bekrönt wird der Altar, der früher zur Hauskaplanei der Lösnicher Burg gehörte, mit dem Ehewappen des Kasimir Friedrich von Kesselstatt (+ 1726) und der Anna Freiin von Metternich-Bourscheid (+ 1719). Oben gibt die Jahreszahl 1719 das Errichtungsjahr an. Neben dem Hochaltar ist als Kirchenpatron der hl. Vitus (links) und der hl. Rochus (rechts) zu sehen (beide Ende 17. Jahrhundert).
Der linke Seitenaltar ist der Gottesmutter Maria geweiht.
Der rechte Seitenaltar zeigt zwischen im zwei Renaissance-Stil gedrehten und verzierten Säulen eine Herz-Jesu-Figur (19. Jahrhundert). Rechts und links (oben und unten) vier Heiligenfiguren (18. Jahrhundert)."
Lösnich besitzt eine wertvolle Breidenfeld-Orgel aus dem Jahr 1892 mit 14 Registern, die 1998 von der Firma Meyer, Heusweiler, renoviert wurde.
Bilder der wunderbaren Verglasung aus der Zeit um 1900, sicher mit die schönste in unserem Pastoralen Raum, finden Sie auf der Homepage der Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts e.V.
Die Pfarrgemeinde St. Vitus ging zum 1. Januar 2024 in der neu gegründeten Pfarrei St. Nikolaus Bernkastel-Kues auf; Pfarrer ist Georg Moritz.
Die schöne Kirche ist tagsüber grundsätzlich geöffnet, so dass Ihnen ein Besuch möglich ist.
Unweit der Kirche, zur Mosel hin gelegen, liegt das bemerkenswerte Pfarrhaus, ein gut erhaltener Bau aus dem 17. Jahrhundert mit originalem innenliegenden hölzernen Treppenhaus. der Garten dieses Pfarrhauses wird regelmäßig auch für kirchliche Veranstaltungen genutzt, z.B. für die Reihe „Bibel im Garten“.
Es existiert ein sehr guter und ausführlicher Wikipedia-Eintrag zu St. Vitus in Lösnich.
Link zu St. Vitus auf Google Maps