Morbach, OT Bischofsdhron:Kirche St. Paulinus
Die Dhron ist ein 36 km langer Nebenfluss der Mosel. An ihm reihen sich einige Ortschaften auf, die zu unserem Pastoralen Raum gehören: Der Quellfluss Wetzelbach fließt durch Hinzerath und Hundheim, dann fließt er als Dhron durch Bischofsdhron und am nördlichen Ortsrand von Morbach vorbei, weiter durch Rapperath, dann durch Gräfendhron und Papiermühle bis zur Mündung bei (Neumagen-)Dhron in die Mosel. Nur Gräfendhron gehört von diesen Orten zur Verbandsgemeinde und Pfarreiengemeinschaft Thalfang bzw. zum Pastoralen Raum Hermeskeil.
Die Pfarrei St. Paulinus Bischofsdhron war eine der ältesten des vorderen Hunsrücks - sie existierte lange vor der Pfarreigründung in Morbach! Nachdem die Kirche und der heute zur Einheitsgemeinde Morbach gehörende Ort 1277 als “Dhroyne” anlässlich ihres Verkaufs an Kurtrier erwähnt wurden, erhielt die Siedlung in der Folge den Namen "Bischofsdhron" zur Unterscheidung von Gräfendhron und Dhron.
Die heutige, im Lichten immerhin 30,75 m lange Kirche ist der dritte an diesem Ort entstandene Kirchbau. Es ist ein stattlicher, wenn auch schlichter Bruchsteinbau des 18. Jahrhunderts, den der trierische Hofbaumeister Johannes Seiz geplant und sein Bruder Andreas in den Jahren 1766-69 ausgeführt hat. Etwas zu niedrig wirkt der Westturm, der von einem Vorgängerbau aus dem 17. Jahrhundert erhalten blieb. “Die Kirche vertritt den Typus der einfachen Landkirche, wie er vom Trierer Hofbauamt allgemein empfohlen wurde: Ein Saal mit eingezogenem Chor, vortretenden Strebepfeilern am Außenbau und mit Kreuzgratgewölben im Inneren. Auch die Schlichtheit gehört zum Programm dieser Landkirchen.” (Kirchen, Dome und Klöster - Kunst und Kultur in Rheinland-Pfalz).
Sehr sehenswert ist vor allem die ganz einheitlich erhaltene Rokokoausstattung aus der Bauzeit, bestehend aus den Altären, Kanzel, den Wangen der Kirchenbänke, den Beichtstühlen im Stil der Altäre, und einigen Heiligenfiguren. Der imposante Hochaltar zeigt eine Darstellung der Himmelfahrt Mariens, eingerahmt von Heiligenfiguren von Paulinus und Donatus. Als einzige Kirche in unserem Pastoralen Raum besitzt St. Paulinus zudem eine wertvolle Orgel der berühmte Orgelbauerfamilie Stumm aus dem Jahr 1828 mit 19 Registern, die leider mehrfach verändert wurde.
Bischofsdhron gehört seit dem 1. Januar 2022 zur neu gegründeten Pfarrei Vierzehnheilige Morbach; die Homepage liefert weitere Informationen zu St. Paulinus. Nach dem Weggang von Pfarrer Michael Jakob ist Dekan Peter Klauer ab dem 1. Juli 2024 Pfarrverwalter.
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