Morbach, OT Morscheid:Kirche St. Laurentius
Im Morbacher Ortsbezirk Morscheid-Riedenburg war 1853/54 unter Pfarrer Peter Prinz die Kirche St. Laurentius für den heutigen Morbacher Ortsteil Morscheid errichtet worden. Der Laurentiustag (10. August) legt somit das Datum der Morscheider Kirmes fest, die am darauffolgenden Wochenende gefeiert wird.
Laurentius von Rom war ein Diakon, der am 10. August 258 von Kaiser Valerian auf einem glühenden Eisenrost als Märtyrer hingerichtet wurde, nachdem er das Kirchenvermögen nicht an den Kaiser hatte hinausgeben wollen. Er ist gleich in zweifacher Form, als Statue und als Mosaik am Triumphbogen, in der Kirche dargestellt.
Erstmalig ist die Morscheider Kirche für das Jahr 1329 bezeugt. Damals war Morscheid Filiale von Berglicht (Pastoraler Raum Hermeskeil), später kam Morscheid als Filiale zur Walholzkirche, bildete dann eine Doppelpfarrei, deren Pfarrer ab 1640, nach dem Niedergang der Burg Hunolstein, in Morscheid ansässig war. 1803 wurden Walholz und Morscheid wieder getrennt, 2010 erfolgte die "Wiedervereinigung" von Morscheid mit der in der Nachfolge von Walholz entstandenen Pfarrei Hunolstein.
Seit dem 1. Januar 2022 gehört St. Laurentius in Morscheid nun zur neu gegründeten Pfarrei Vierzehnheilige Morbach, die aus den drei Pfarreien Bischofsdhron, Morbach und Morscheid gebildet wurde. Von den bis zu diesem Zeitpunkt bzw. bis heute selbständig in unserem Pastoralen Raum bestehenden Pfarreien war St. Laurentius Morscheid definitiv diejenige mit der höchsten Anzahl an Sakralgebäuden, denn die Filialkirchen bzw. -Kapellen Gutenthal, Hoxel, Hunolstein, Odert, Riedenburg, Weiperath und Wolzburg sowie die nur sehr selten zu gottesdienstlichen Zwecken genutzte Walholzkirche gehörten zu der Pfarrei.
Nach dem Weggang von Pfarrer Michael Jakob ist Dekan Peter Klauer ab dem 1. Juli 2024 Pfarrverwalter.
Die "Kunstdenkmäler" von 1935 vermelden etwas despektierlich: "künstlerisch unbedeutender Neubau" (sic!). Wir dagegen finden: Die Morscheider Kirche, ein einschiffiger, aus unverputzt gebliebenem Brućhsteinmauerwerk errichteter einschiffiger Saalbau, ist ein heller freundlicher Raum, der sich in gutem Zustand befindet. Von außen fällt der recht kleine Dachreiter auf, im Inneren prägt eine moderne Holzfaltendecke den Eindruck. Die Westempore trägt eine aus dem Jahr 1925 stammende, später veränderte Weigle-Orgel mit 13 Registern.
Einen Grundriss und Aufnahmen der schönen, überwiegend aus dem Jahr 1910 stammenden Verglasung finden Sie hier.
Besonders wird in Morscheid der seligen Schwester Blandine Merten gedacht, die von 1903 bis 1907 für einen Zeitraum von viereinhalb Jahren als Volksschullehrerin in Morscheid wirkte, bevor sie in den Ursulinen-Orden eintrat.