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Maring-Noviand, OT Noviand:Kirche St. Lambertus

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Uralt ist der Standort der Noviander Kirche, die im 18. Jahrhundert nach Plänen von Seiz erbaut und dann ab 1963 deutlich vergrößert worden ist.

Bereits für das Jahr 1157 ist eine Kirche für den 980 erstmals erwähnten Ortsteil Noviand der Doppelgemeinde Maring-Noviand bezeugt. Sie wurde 1380 als “semimatrix” bezeichnet, also als eine Halb-Mutterkirche, die noch nicht alle Pfarrrechte besaß und von einer anderen Kirche abhängig war.

Patron ist der heilige Lambertus von Lüttich, der 670 zum BIschof von Maastricht ernannt worden war. Als der fränkische Hausmeier Ebroin 675 an die Macht kam, verbannte er Lambertus, der daraufhin ins Kloster Stablo (bei Malmédy) ging. Nach Ebroins Tod 682 wurde Lambertus wieder als Bischof eingesetzt. Da er die Immunitätsrechte der KIrche gegenüber der Staatsgewalt verteidigte, ließ man ihn am 17. September 705 (?) erschlagen, wonach bald darauf seine Verehrung einsetzte, die sich schnell über das gesamte Herrschaftsgebiet der Karolinger verbreitete. In der katholischen Kirche gilt der heutige 18. September als Heiligenfest des heiligen Lambert, an dem Noviand das Patronatsfest feiert.

Die Homepage der Kirchengemeinde führt zu den “Besitzern” bzw. den Bauverpflichtungen an der Noviander Kirche in vergangener Zeit aus: “Das Kirchenschiff gehörte der kurfürstlichen Kammer Trier, der Chor der Pfarrgemeinde Noviand und dem Kollegiatstift Pfalzel, Turm und Sakristei dagegen fielen der Zivilgemeinde zu.“

1753-56 wurde jedenfalls das Kirchenschiff nach Plänen des kurfürstlichen Hofbaumeisters Johannes Seiz erbaut, 1783 ein neuer Chorbau und 1790 ein neuer, daran anschließender Kirchturm im Südosten der Kirche.

Der Wunsch nach einer Vergrößerung der Kirche und der schlechte Zustand des Gewölbes führte 1963-66 zu einer einschneidenden Veränderung: Das Gewölbe wurde abgebrochen und durch eine flache Holzdecke ersetzt und im vorderen Bereich der Saalkirche ein großer Erweiterungsbau als Querschiff ausgeführt, durch den die Kirche ihre heutige Kreuzform erhalten hat.

Bis zum 31.12.2021 war St. Lambertus selbständige Pfarrei mit der Filiale St. Remigius im anderen Ortsteil Maring. Nun gehört diese Einheit zur Pfarrei St. Matthias Rechts und Links der Mosel. Die Pfarrstelle ist seit dem 15. Januar 2023 mit den beiden Pfarrern Bruno Comes und Dekan Peter Klauer besetzt, die das Amt des Pfarrers gemeinsam ("in solidum") ausüben.

Die Informationen dieses Beitrages sind teilweise der Homepage der Pfarrei entnommen, die ihrerseits den Beitrag “Zur Geschichte der Pfarrkirche St. Lambertus” von Raymund Weber und Eberhard Weinand aus der Ortschronik zitiert.

2005 konnte die Pfarrgemeinde glücklicherweise eine passende Gebrauchtorgel der Firma Weise (Plattling) von 1980 mit 15 Registern erwerben, die aus der 2006 abgebrochenen Heilig-Geist-Kirche in St. Wendel stammt. Die Orgel wurde im südlich gelegenen Erweiterungsbau rechterhand des Altars positioniert und wirkt auf den Betrachter, als sei sie für diese Kirche konzipiert. Leider besitzt der Raum trotz seiner Größe wegen der Holzdecke keine gute Akustik.

Die aus den Nachkriegsjahren stammende Verglasung von St. Lambertus, größtenteils im Zuge des Erweiterungsbaues erneuert, ist auf der Website der Forschungsstelle Glasmalerei e.V. dokumentiert.

Link zu St. Lambertus auf Google Maps

Adresse

Brunnenstraße 39-41
54484 Maring-Noviand

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