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Brauneberg, OT Filzen:Kirche St. Josef

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Ein barockes Gesamtkunstwerk stellt die ehemalige Klosterkirche St. Josef im Brauneberger Ortsteil Filzen dar.

Kein Wunder, das die Filzener Kirche sich großer Beliebtheit bei Besuchern wie bei Brautpaaren erfreut: Dieser schöne Kirchenraum ist mit seiner geschlossen erhaltenen barocken Ausstattung sicher einer der stimmungsvollsten und feierlichsten Sakralbauten im ganzen Moselraum!

Ältester Bestandteil der heutigen Anlage ist der markante romanische Turm, der ursprünglich zu einer Andreaskapelle gehörte, die später abgebrochen wurde. Diese Filialkirche der Pfarrei Wintrich wurde erstmalig 1455 erwähnt, der Turm ist aber erheblich älter. Aus dem 11. Jahrhundert stammend, weist er starke Ähnlichkeiten mit der Westfassade des Trierer Doms St. Peter auf und stellt nicht nur eines der bedeutendsten Relikte der romanischen Baukunst in Rheinland-Pfalz, sondern auch zusammen mit dem Erdgeschoss des Kleinicher Kirchturms das älteste christliche Bauwerk im Landkreis Bernkastel-Wittlich dar. Bei seinem Besuch der Kirche konnte sich das Leitungsteam des Pastoralen Raumes davon überzeugen, dass er ein überaus kräftiges Dreiergeläut trägt!

Filzen gehörte im Gegensatz zum benachbarten Brauneberg, in das es 1969 eingemeindet wurde, nicht zur (evangelischen) Grafschaft Veldenz, sondern zum Kurfürstentum Trier. Erzbischof und Kurfürst Jacob von Sierck erlaubte 1455 eine Ansiedlung von acht Schwestern und zwei Novizinnen der Grauen Schwestern vom Hl. Franziskus aus Trier, sich in einer alten Klause der Andreaskapelle niederzulassen. Die Schwestern hielten ihr Chorgebet in deutscher Sprache ab und verdienten ihren Lebensunterhalt durch Krankenpflege, Weben und andere nützliche Arbeiten. 

Nach dem dreißigjährigen Krieg begann eine Blütezeit des Klosters. Zwischen 1712 und 1721 wurden ein neues vierflügeliges Klostergebäude mit Kreuzgang, verschiedene weitere Gebäude und die barocke Klosterkirche erbaut. Zur damaligen Zeit bildeten 30 Schwestern den Konvent, der reiche Einkünfte aus Weinbergen erzielen konnte. Eingeweiht wurde die Kirche am 6. August 1724.

Nach Aufhebung des Klosters 1802 wurde die Kirche 1803 Pfarrkirche, das Klostergebäude wurde 1824 zwischen der Gemeinde und Privatleuten geteilt.

Die Kirche ist ein von einem Dachreiter gekrönter, dreijochiger kreuzgewölbter Bau mit einem vierten, dreiseitig geschlossenen Joch, das als Chorraum dient, insgesamt 24 m lang und 8,80 m breit. Bemerkenswert eine teilweise Unterkellerung der Kirche, die als Gruft der Nonnen dient und 36 Gräber aus der Mitte des 18. Jahrhunderts birgt. Die Hauptteile der ursprünglichen barocken Ausstattung sind noch erhalten (Hochaltar, Kanzel, verschiedene Heiligenfiguren, Orgelprospekt). Besonders erwähnenswert im Inneren an der Kirchenrückwand eine Kalvarienberggruppe aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts.

Heute gehört St. Josef in Filzen zur am 1. Januar 2022 gegründeten Pfarrei St. Matthias Rechts und Links der Mosel. Die Pfarrstelle ist seit dem 15. Januar 2023 mit den beiden Pfarrern Bruno Comes und Dekan Peter Klauer besetzt, die das Amt des Pfarrers gemeinsam ("in solidum") ausüben.

Hier finden Sie einen Flyer zur Kirche, auf dieser Seite Bilder der Kirchenfenster sowie einen Grundriss 

Informationen zur 2012 restaurierten Voltmann-Orgel (1884, 13 Register) im barocken Gehäuse befinden sich hierAuf dieser Seite und über einen auf einer Tafel in der Kirche aufgebrachten QR-Code können Sie ein Klangbeispiel der Orgel hören: Ralf Hansjosten spielt Partita und Toccata von Johann Pachelbel (1653-1706).

Link zu St. Josef auf Google Maps

Adresse

Kirchstraße
54472 Brauneberg-Filzen

Einrichtungen

Impressionen

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