Horath:Kirche St. Bartholomäus
Am 24. August wird der Bartholomäustag, das Heiligenfest des Apostels Bartholomäus, gefeiert.
Früher galt dieser Tag den Bauern und den Schäfern als Ende des Sommers. Der Tag erinnert daran, dass der Sarg mit den Gebeinen des Heiligen an der Insel Lipari bei Sizilien angespült worden ist, wo man ihn beisetzte. Als einer der zwölf Apostel soll Bartholomäus in Mesopotamien, Indien und vor allem Armenien das Matthäusevangelium gepredigt haben. Astyages, ein Bruder des armenischen Herrschers Polymios, soll den Befehl gegeben haben, Bartholomäus bei lebendigem Leibe die Haut abzuziehen und ihn anschließend kopfunter zu kreuzigen. Daher ist Bartholomäus oft mit einem Messer und/oder der abgezogenen Haut dargestellt.
Die Kirche des Hunsrückorts Horath ist tatsächlich die einzige Kirche unseres Pastoralen Raumes, die Bartholomäus geweiht ist.
Horath war 1281 erstmals erwähnt worden und kam 1398 zu Kurtrier. Stets eine Filiale von Berglicht (Pastoraler Raum Hermeskeil), wollte man Ende des 18. Jahrhunderts eine selbständige Pfarrei gründen, was wegen der Baufälligkeit einer aus dem 18. Jahrhundert stammenden Kapelle, die in der Nachfolge eines 1569 erwähnten Baus errichtet worden war, 1803 nicht vom Bischof genehmigt wurde.
Nachdem man 1857 Sukkursalpfarrei geworden war und 1864 ein neues Pfarrhaus errichtet hatte, nahm man den Neubau der Kirche in Angriff. Die Grundsteinlegung erfolgte am 1. Dezember 1870, die feierliche Einsegnung (Benediktion) am 21. März 1872 durch Dechant Caspar aus Merscheid und die feierliche Einweihung (Konsekration) am 17.06.1887 durch Bischof Korum.
Anders als viele andere Kirchen ist der schmucke, in seiner Ausstattung und Ausmalung quasi unverändert erhaltene, vierjochige neogotische Bau mit separatem Chorjoch nicht nach Westen, sondern in Nord-Süd-Richtung orientiert. Der Turm steht somit nicht wie üblich im Westen, sondern im Norden der Kirche. Auffallend und abweichend von den allermeisten Kirchen unseres Pastoralen Raumes ist, dass der Chorbau gerade geschlossen ist und ein großes Fenster hinter dem Altar zeigt.
Erst 2015 konnte die recht kleine Gemeinde eine neue Pfeifenorgel von der Firma Thomas Gaida (Wemmetsweiler) aus gebrauchten Orgelteilen errichten lassen, die mit ihrem schmucken Gehäuse die Nordempore der Kirche ziert und seitdem zum Lobe Gottes ertönt.
Der Horather Pfarrbezirk ist als einziger Bestandteil der Pfarreiengemeinschaft Thalfang nicht mit in den Pastoralen Raum Hermeskeil gewechselt, sondern in unserem Pastoralen Raum Bernkastel-Kues geblieben. Seit dem 1. Januar 2022 ist er Bestandteil der neu gegründeten Pfarrei Am Haardtkopf St. Christophorus; Pfarrer ist Markus Weilhammer (Dienstsitz Monzelfeld). Tagsüber ist die Kirche grundsätzlich geöffnet.
Bilder der schönen Verglasung aus dem Jahr 1920 (Firma Binsfeld, Trier) und einen Grundriss der Kirche finden Sie hier.