Mülheim an der Mosel:Kapelle St. Maria
Mülheim an der Mosel gehörte seit dem Mittelalter zur Grafschaft Veldenz, die ab dem 16. Jahrhundert evangelisch geworden war, damit später zum Fürstentum Pfalz-Zweibrücken und schließlich ab 1694 zur Kurpfalz. So erklärt sich, dass die Bevölkerung bis heute überwiegend evangelisch ist; die schmucke evangelische Mülheimer Kirche aus dem 17. Jahrhundert mit dem hoch aufragenden Turmhelm ist ein schönes Beispiel einer evangelischen Landkirche.
Das „Kapellchen“ der Mülheimer Katholiken ist deutlich kleiner und liegt zentral in der Mitte des Ortes. Es wurde im Jahre 1772/73 als Hauskapelle für die Amtmannfamilie neben dem kurpfälzischen Oberamtsgebäude, einem stattlichen Barockbau von 1785, der heute als evangelisches Pfarrhaus genutzt wird, errichtet.
Die Kapelle St. Maria ist ein Saalbau mit dreiseitig geschlossenem Chor und Dachreiter mit welscher Haube. Die Seitenwände werden von sechs Rundbogenfenstern durchbrochen. Sie ersetzt eine frühere Hauskapelle im kurpfälzischen Oberamtsgebäude. Das Geld für den Bau kam aus dem Nachlass des Brauneberger Pfarrers Alterich. Die erste Glocke im Dachreiter stiftete 1773 die Ehefrau von Amtmann Wunderlich.
Im Inneren der Kapelle steht ein aus Holz geschnitzter Hochaltar aus der Erbauungszeit der Kapelle mit einer Statue der Maria, die auch die Namensgeberin ist. Um 1923 wurden die beiden Buntglasfenster von Pastor Ignaz Josten aus Brauneberg gestiftet.
In einem der Fenster ist St. Laurentius zu sehen, der Schutzheilige des Weines, im anderen Fenster der Namenspatron des Stifters, Ignatius von Loyola. Auch bei der heutigen Glocke von 1951 handelt es sich um ein Geschenk. Sogar eine Pfeifenorgel unbekannter Herkunft mit vier Registern und geteilten Schleifen ist vorhanden.
Die Kapelle war bis zum Ende des Jahres 2021 Filialkirche der Pfarrgemeinde St. Remigius Brauneberg und gehört seit Jahresbeginn zur neugegründeten Pfarrei St. Matthias Rechts und Links der Mosel St. Matthias. Die Pfarrstelle ist seit dem 15. Januar 2023 mit den beiden Pfarrern Bruno Comes und Dekan Peter Klauer besetzt, die das Amt des Pfarrers gemeinsam ("in solidum") ausüben.
(Erstellt unter Verwendung von Informationen aus: www.kulturweg-grafschaft-veldenz.de)
Aufnahmen der Glasfenster finden Sie auf der Homepage der Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts e.V.
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