Brauneberg, OT Hirzlei:Kapelle St. Josef der Arbeiter
Hirzlei ist ein kleiner Ort und liegt so versteckt wie malerisch im romantischen Frohnbachtal, einem Seitental des Moseltals. Seinen Ursprung hat die Siedlung in drei Mühlen, die hier existierten.
Nicht ganz einfach ist und war die Zuordnung: Der größere Teil (ca. 60 Einwohner) des Ortes gehörte zur Gemeinde Filzen und damit seit 1969 nach einer Fusion mit der Gemeinde Brauneberg zu dieser, obwohl keine direkte Straßenverbindung dorthin existiert! Ungefähr 20 Einwohner gehören hingegen zur Nachbargemeinde Burgen, von der eine Stichstraße in die Hirzlei führt.
Kirchlich gehörte der Filzener bzw. Brauneberger Teil des Ortes ursprünglich zu Wintrich, wurde aber von Veldenz aus betreut. Später kam man dann auch ganz offiziell kirchenrechtlich zu Veldenz. Am Rande sei noch erwähnt, dass Hirzlei postalisch zu Bernkastel-Kues und zum Telefonnetz von Mülheim gehört!
Zumindest kirchlich hat sich die Zuordnung mittlerweile entscheidend vereinfacht: Die gesamte Hirzlei gehört mit ihrer Kapelle heute wie Veldenz, Burgen, Wintrich, Brauneberg und Filzen zur Pfarrei St. Matthias Rechts und Links der Mosel, die am 1. Januar 2022 neu gegründet worden ist. Diese Pfarrstelle ist seit dem 15. Januar 2023 mit den beiden Pfarrern Bruno Comes und Dekan Peter Klauer besetzt, die das Amt des Pfarrers gemeinsam ("in solidum") ausüben.
1876 war ein kleines Schulhaus als Filiale von Wintrich errichtet worden. 1937 entschloss man sich zum Neubau der Schule an anderer Stelle, dort nahm man aber erst nach dem zweiten Weltkrieg den Schulbetrieb auf und funktionierte anschließend die alte Schule zum Feuerwehrhaus um.
1953 schließlich entschied man, in diesem Gebäude eine Kapelle einzurichten. Man erhielt eine Statue des heiligen Josef von 1901 als Leihgabe aus Filzen und baute einen Altar aus den ehemaligen neoromanischen Seitenaltären dieser Kirche.
So wurde Josef der Arbeiter Patron der Hirzleier Kapelle. Am 1. Mai 1956 (und seither jährlich) feierte man erstmalig die Kirmes bzw. das Patronatsfest in der Hirzlei; den nicht gebotenen Gedenktag „Josef der Arbeiter“ am 1. Mai hatte Papst Pius XII. erst 1955 eingeführt. 1959 richtete man dann links neben der Kapelle einen eigenen Friedhof für Hirzlei ein.
Man merkt, dass den Einwohnern von Hirzlei etwas an ihrer Kapelle mit der ungewöhnlichen Entstehungsgeschichte liegt - ein einfacher, aber geschmackvoll gestalteter Raum ist damals entstanden, der liebevoll gepflegt und unterhalten wird! Bis heute ruft die alte Schulglocke monatlich zu einem Gottesdienst.