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Piesport:Kapelle Michelskirch

Michelskirch_01
Im Weinberg steht eine kleine Kapelle am historischen Standort der Michelskirch, die die Piesporter Urkirche war.

Hoch über der Weinbaugemeinde Piesport liegt wirklich inmitten der Weinberge eine kleine Kapelle etwas versteckt.

Sie markiert den Standort der ursprünglichen Pfarrkirche von Piesport, der Michelskirch, die 1295 erstmals erwähnt und 1350 als Mutterkirche ("matrix ecclesia") bezeichnet worden war. Hier befand sich zur Römerzeit ein Heiligtum des Lokalgottes Mercurius Bigontius, dem die Furt durch die Mosel geweiht war.

Aus praktischen Erwägungen heraus nutzte man in den folgenden Jahrhunderten immer häufiger die im Ort gelegene Kirche "Zu den 12 Aposteln", die 1569 als Hauptkirche bezeichnet wurde. Später wurde sie dem heiligen Sebastian geweiht; heute ist noch ihr Altarraum erhalten, der nicht mehr als Sakralraum genutzt wurde. Trotzdem wurde 1609 noch in der Bergkirche getauft und Gottesdienste an Feiertagen gehalten. Als 1776 die stolze barocke Pfarrkirche im Tal neu erbaut wurde, wurde das Michaelspatrozinium auf diese übertragen.

Piesport war ein "Landkapitel" innerhalb der Verwaltungsstruktur des alten Erzbistums, das 1794 44 Pfarreien umfasste, später Dekanat, das bis 1997 bestand und dann mit Bernkastel fusioniert wurde.

Die heutige Michelskirch ist ein schlichter kleiner Zeltdachbau, im Inneren befindet sich eine etwas beschädigte Heiligenfigur des heiligen Wendalinus. Wie die empfehlenswerte, ausgeschilderte Piesporter Kulturroute ausführt, soll noch in den 90er Jahren der alte Kirchenbering (ehemaliger Kirchhof) erkennbar und dann leider im Zuge der Flurbereinigung beseitigt worden sein.

Standort der Michelskirch auf Google Maps

Adresse

54498 Piesport

Impressionen

13 Bilder