Bernkastel-Kues, OT Wehlen:Inkarter Kapellchen
Zwischen dem Ortsausgang des heute zur Stadt Bernkastel-Kues gelegenen Ortes Wehlen und der Schleuse Zeltingen liegt ein kleines Kapellchen, das den meisten der auf der Landesstraße 47 vorbeifahrenden Menschen gar nicht auffallen dürfte. Eingezwängt zwischen der gut ausgebauten Landstraße und einem ebenfalls asphaltierten Feldweg liegt es da, ein gutes Stück tiefer als das heutigen Straßenniveau; eine Leitplanke stört die straßenseitige Ansicht empfindlich.
Wieder begegnet uns hier eine Erinnerung an die Pest, den Schwarzen Tod, der es in vergangenen Jahrhunderten vermochte, ganze Dörfer auszulöschen - so auch im Jahr 1627, mitten im Dreißigjährigen Krieg, das Dorf Inkart, das zu Wehlen gehörte. Neben der Kapelle erinnern heute nur noch der Flurname und ein 1864 auf der anderen Straßenseite erbauter "St. Marienbrunnen" an die untergegangene Siedlung.
Das Inkarter Kapellchen ist ein kleiner Bruchsteinbau mit geschweiftem Giebel, zur Straße korbbogig geöffnet. Im Inneren ist eine kleine Statue der Gottesmutter Maria auf der Mondsichel zu sehen, über dem Eingang der heilige Jakobus. Eine Inschrift auf dem Sandsteinsockel im Inneren nennt das Baujahr 1661 und den Erbauer: 1661 IST DIESE CAPELL AUFGERIECHT DURCH EMRICH CASPARI BURGER ALLHIE ZU WELLEN.
Das Gebäude ist trotz seiner durch den Straßenausbau etwas misslich gewordenen Lage nicht in Vergessenheit geraten, sondern wohlgepflegt. Auf der Rückseite sind drei Strophen eines Gedichtes "Inkart" der Josefine Grach zu lesen, die als "Cornelia von Machern" von 1864 bis 1945 im Kloster Machern lebte.
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