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Wintrich:Donatuskapelle

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Ein Zeugnis der Verehrung von Donatus von Münstereifel, der unter anderem als Beschützer vor Unwetter angerufen wurde, stellt diese Kapelle dar.

Am 30. Juni feiert die Kirche den Gedenktag des heiligen Donatus von Münstereifel. Dieser Märtyrer wird an vielen Orten der Eifel, im Trierer Land, in Luxemburg und in der Moselregion als Wetterheiliger verehrt, und auch in unserem Pastoralen Raum finden sich Darstellungen, unter anderem in einer kleinen Kapelle in Wintrich.

Über seine Vita berichtet das Heimatjahrbuch des Vulkaneifelkreises von 1987:

"Donatus, ein Märtyrer zu Rom, soll der damaligen Legion Fulminans (oder Fulminatrix) angehört haben. Er war gläubiger Christ. Als dereinst das Heer von Marc Aurel (161 - 180 n. Chr.) auf einem langen Marsch nirgends Wasser fand, Bäche und Brunnen durch glühende Hitze ausgetrocknet und schon viele Soldaten verdurstet waren, flehte Donatus zu Gott. Der Himmel hatte Erbarmen, und reichlicher Regen errettete die Armee. Doch damit nicht genug. Durch sein Beten erreichte er auch, dass ein schlimmes Gewitter aufzog; aber die Blitze schlugen nur in das feindliche Heer ein, das bereits Schlachtaufstellung genommen hatte, und zwangen es zum Rückzug, während Marc Aureis Truppen verschont blieben.

Nach seinem Märtyrertod wurde Donatus in der Katakombe der hl. Agnes beerdigt. Von dort aus brachte ihn der Ordensgeneral der Jesuiten, Florentius von Montmorency, im Jahre 1652 in das neuerrichtete Jesuitenkolleg nach Münstereifel.

Bei der feierlichen Überführung der Gebeine von Donatus geschieht erneut Wunderliches. Ein schlimmes Gewitter tobt über Münstereifel. Es regnet in Strömen. Menschen wissen sich der Regenmassen und Blitze nicht mehr zu erwehren; man hält es draußen nicht mehr aus und ein kläglicher Empfang für den Heiligen zeichnet sich ab. Doch dessen sterbliche Überreste haben noch nicht ganz die Stadtgrenzen erreicht, da hört das Gewitter auf und wandelt sich in strahlenden Sonnenschein um. Doch da jagt eine neue Schreckensmeldung durch die Menschenmenge: Ein Euskirchener Pater, der der Überführung beiwohnen wollte, ist vom Blitz getroffen worden und liegt im Sterben. Schnell eilt man mit den Reliquien zu dem Verletzten, der sich daraufhin rasch erholt und bald völlig genesen ist."

Die Darstellung in Wintrich stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Der Heilige ist mit Märtyrerpalme, einem Schwert und einem Blitz dargestellt.

Die Kapelle selbst ist ein massiver Steinbau mit korbbogigem Eingang und einem glockenförmig geschwungenen Zeltdach. Die Kulturdatenbank der Region Trier erwähnt eine Translozierung der Kapelle 1985, bei der Details am Bau verändert worden sind, so wurde ein etwas unpassender Verputz im Stil dieser Zeit aufgetragen. Trotzdem ist die Kapelle ein schmucker kleiner Gebetsraum!

Lage der Donatus-Kapelle auf Google Maps

Adresse

54487 Wintrich

Impressionen

5 Bilder