Was im Volksmund oft noch als "Letzte Ölung" bezeichnet wird, ist im eigentlichen Sinne des Sakramentes etwas anderes. Die Krankensalbung ist ein Sakrament der Stärkung, und das keineswegs nur für die allerletzten Meter des Lebensweges. Auch wenn Menschen schwer erkrankt sind oder eine komplizierte Operation bevor steht, wird die Krankensalbung gespendet.
Die Feier der besteht aus drei Teilen: Der Eröffnung, dem Wortgottesdienst und der Feier der Salbung.
- Zur Eröffnung spricht der Priester das Eröffnungsgebet. Es folgt eine Beichte oder das Schuldbekenntnis.
- Im anschließenden Wortgottesdienst wird ein Text aus dem Evangelium vorgelesen und kurz ausgedeutet. Anschließend folgen Fürbitten.
- Zur Salbung legt der Priester dem Kranken schweigend im Gebet die Hände auf den Kopf. Die Wärme, die von den Händen ausgeht, soll eine wohltuende Atmosphäre schaffen, die den Kranken die Nähe Gottes spüren lässt. Manche Priester ermutigen auch die Angehörigen, dem Kranken gemeinsam mit ihm die Hände aufzulegen, auf den Kopf, auf Schultern oder Hände. Nach dem Dankgebet über das Öl, in dem der Priester Gott für sein heilendes Wirken in Jesus Christus und dem Heiligen Geist preist, wird die Stirn des Kranken mit folgenden Worten gesalbt: "Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen, er steht dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes, Amen." Es folgt die Salbung der Innenflächen der Hände mit den Worten: "Der Herr, der dich von Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade richte er dich auf. Amen." Ein Gebet nach der Salbung und das Vater Unser beenden die Feier. Falls der Kranke dies möchte, spendet der Priester die Krankenkommunion. Die Feier endet - ob mit oder ohne Kommunion - mit dem Segen des Priesters.
Das verwendete Öl hat dabei eine ganz besondere Bedeutung: Es ist Zeichen der Ewigkeit. Gerade wenn ein Mensch in großer Not seine Vergänglichkeit ganz besonders spürt, sagt ihm Krankensalbung: "Keine Angst! Du hast Zukunft, ewige Zukunft in der Barmherzigkeit Gottes!" Deshalb kann das Sakrament der Krankensalbung nicht nur einmal empfangen werden, sondern durchaus auch öfter - immer dann, wenn der Zuspruch und Wert der Salbung hilfreich und notwendig erscheint.