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22. Jan. 2025:08:30Wort-Gottes-Feier

Laudes

Maring-Noviand, OT Maring:Kirche St. Remigius

Brückenstraße 2
54484 Maring-Noviand
Maring_St_Remigius_16

Vor der Neugründung der Pfarrei St. Matthias Rechts und Links der Mosel war St. Remigius "nur" Filialkirche - aber was für eine!

Die Maringer Kirche war in der Tat keine Pfarrkirche, sondern Filiale der im anderen Ortsteil Noviand des Doppelorts gelegenen Kirche St. Lambertus. Innerhalb der Pfarreiengemeinschaft, die seit dem 1. Januar zur neuen Pfarrei St. Matthias Rechts und Links der Mosel verschmolzen ist, hatte sie jedoch stets einen bevorrechtigten Status unter den Filialkirchen, war vom Status her einer Pfarrkirche gleichgestellt. Auch die „Kunstdenkmäler“ von 1935 führen die Kirche als Pfarrkirche auf!

Der heutige Kirchbau ist jedenfalls eine geräumige klassizistische Hallenkirche aus den Jahren 1827 bis 1829. Die schöne Holzkassettendecke wurde nach römischen Vorbildern, die Fenster dagegen nach byzantinischen Vorbildern eingebaut.

Während klassizistische Räumen oft von einer vornehmen Zurückhaltung geprägt sind, bietet St. Remigius durchaus viel fürs Auge. Zu verdanken ist dies einer großangelegten Renovierung in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts. Kaum zu glauben, dass vor 60 Jahren diese schöne Kirche komplett grau gestrichen wurde! Dementsprechend aufwendig und kostspielig war die Wiederherstellung des ursprünglichen Erscheinungsbildes, für die damals mehrere Hunderttausende von der Pfarrgemeinde aufgebracht wurden.

Der Hauptaltar stammt aus der Erbauungszeit der Kirche, die Seitenaltäre sind dagegen älter. Der Marienaltar links stammt vom Jahr 1730, der Heilig-Kreuz-Altar rechts, ein Werk der bekannten Trierer Bildhauerwerkstatt des Hans Ruprecht Hoffmann, datiert gar aus dem Jahr 1601.

Patron der Kirche ist der Glaubensbote der Franken, der Bischof Remigius von Reims. Er hatte zu Weihnachten 496 König Chlodwig und 3.000 seiner Männer getauft; Chlodwig hatte seinen Übertritt zum Christentum gelobt, als er die Schlacht von Zülpich gegen die Alamannen zu verlieren drohte. Der Legende nach gründete er die Kapelle in Maring, die dann 1157 erstmalig urkundlich erwähnt wurde.

Rechts am Hochaltar findet sich eine Statue dieses Heiligen. Eine Taube auf der von ihm gehaltenen Bibel erinnert daran, dass der Legende nach bei Chlodwigs Taufe das Salböl fehlte, was dann von einer Taube gebracht wurde.

Weiter sind in der schönen Kirche die Kanzel aus dem 18. Jahrhundert, das Taufbecken aus dem 17. Jahrhundert, verschiedene Heiligenstatuen und der Kreuzweg aus dem Jahr 1861 bemerkenswert. 2012 wurde die wertvolle Orgel aus dem Jahr 1888 (Erbauer: Heinrich Voltmann, Klausen) mit 18 Registern auf ihren Ursprungszustand zurückgeführt. Hier und über einen auf einer Tafel in der Kirche aufgebrachten QR-Code können Sie die Orgel hören: Dr. Ralf Hansjosten spielt Orgelwerke von Friedrich Silcher (1789-1860).

Die Musikschule unseres Landkreis Bernkastel-Wittlich präsentiert unter dem Titel "Vorhang auf!" Musik aus schönen Gebäuden unseres Kreises, so auch auch aus St. Remigius! Den sehenswerten Film mit Musik von dem Bernkasteler Kammerorchester sowie den "Fiddlekids" unter der Leitung von Kajo Lejeune sowie Texten von Susanne Brixius finden Sie hier.

Bilder der eindrucksvollen Verglasung aus verschiedenen Werkstätten finden Sie auf der Homepage der Forschungsstelle Glasmalerei e.V.

Die Pfarrstelle ist seit dem 15. Januar 2023 mit den beiden Pfarrern Bruno Comes und Dekan Peter Klauer besetzt, die das Amt des Pfarrers gemeinsam ("in solidum") ausüben.

Link zu St. Remigius auf Google Maps